UHRLE Fahrsilo - Bauablauf
Das Fundament spielt bei Ihrem Bauvorhaben im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle.
Exkurs Bodenarten
Die Tragfähigkeit des Baugrunds ist abhängig von der Bodenart, unterteilt wird in nichtbindige und bindige Böden.
Nichtbindige Böden zerfallen beim Anfassen. Sie bestehen aus Körnern unterschiedlicher Größe, welche sich gegenseitig berühren. Für die Tragfähigkeit ist die Reibung zwischen den Körnern von wesentlicher Bedeutung. Der Boden ist nicht in der Lage Wasser zu speichern und weicht daher auch nicht durch Wasserzufuhr aus Grundwasser, Regen oder Schnee auf. Die Tragfähigkeit ist von der Dichte der Lagerung abhängig. Nichtbindige Böden sind z. B. Sand, Kies, Steine, … Sie sind gut als Baugrund geeignet.
Bindige Böden klumpen / kleben beim Anfassen zusammen und können je nach Wassergehalt mit der Hand geformt werden. Sie bestehen aus plättchenartigem Aufbau. Bindige Böden können Wasser aufnehmen und speichern, dadurch weichen Sie auf, werden schlammig und verlieren ihre Tragfähigkeit. Vollständig ausgetrocknet ist der Boden sehr fest und relativ hoch tragfähig, jedoch als Baugrund ungeeignet. Bindige Böden sind Lehm, Ton, Mergel und Schluff.
Bauablauf
Schritt 1: Abschieben des Mutterbodens und der Zwischenschicht (Humus)
Die Tiefe ist abhängig von der darunterliegenden Zusammensetzung des Bodens. Am besten lassen Sie diese durch einen Geologen bestimmen.
Schritt 2: Schotter oder Mineralbeton als Frostschutzschicht einbauen
Je nach örtlichen Verhältnissen sollte diese kapillarbrechende Schicht aus einer 25 cm bis 60 cm starken Lage aus nichtbindiger Gesteinskörnung bestehen, z. B. Grobkies 16/32 (Durchmesser des kleinsten/größten Korns der Kornverteilungslinie) oder ein Mineralgemisch der Körnung 0/32 mm oder der Körnung 0/45 mm (weitgestufter Kies). Feiner oder verschmutzter Kies ist zu vermeiden.
Unterbau vorbereiten
Planum verdichten
Schotter
Fundamentplan
Das Material sollte Lagenweise mit einer Schichtdicke von ca. 20 cm eingebaut und gut verdichtet werden. Zum Verdichten sollten ausreichend leistungsfähige Geräte eingesetzt werden, Rüttelplatten mit ca. 100 kg, bei größeren Flächen auch Walzen. Es sollten 2-3 Verdichtungsgänge ausgeführt werden, im Kreuzgang besonders empfehlenswert.
Es wird empfohlen, die Gefälleausbildung der Bodenplatte gleich beim Unterbau zu berücksichtigen.
Schritt 3: Einmessen, Richtung vorgeben
Damit unsere Monteure Ihre neuen Fahrsilowände genau an der gewünschten Stelle aufbauen können, benötigen Sie min. eine Eisennadel am Anfang und Ende der geplanten Wand um eine Schnur zu spannen. Ein eingemessenes Schnurgerüst ist natürlich auch möglich. Auf Wunsch messen unsere Monteure die Wände am Aufbautag ein. Die Eisennadeln müssen so positioniert sein, dass die Schnur an der Innenseite gespannt werden kann.
Schritt 4: Liefern und Aufstellen
Bauseits benötigen unsere Monteure zum Ausgleichen bzw. Unterbauen der Betonfertigteile Splitt der Korngröße 2/5 mm, alternativ 5/8 mm. Dieser wird von unseren Monteuren unter den Stößen verteilt und sollte dementsprechend bereitgestellt werden.
Zur Fixierung werden die Betonfertigteile in I-Form und L-Form mit Stahlsprießen gesichert. Diese müssen bauseits nach der Fertigstellung des Ortbetonbodens abgebaut und gut erreichbar, zur Abholung bereitgelegt werden.
Fahrsiloanlagen mit dem Uhrle System können wahlweise mit Asphalt oder Betonboden erstellt werden. Im Folgenden finden Sie eine kurze Gegenüberstellung beider Varianten.
Betonboden | Asphaltboden |
---|---|
hohe Tragfähigkeit | höherer Arbeitsaufwand für die Tragfähigkeit |
Hoher Widerstand gegen mechanische Belastung | empfindlich gegen mechanische Belastung |
relativ teuer | meistens günstiger als Beton |
begrenzte Feldgröße (bewehrungsabhängig) | fugenlos herstellbar |
Fugenausbildung | nur Wand-Boden-Fugen |
Beschichtung notwendig | hoher Widerstand gegen chemische Belastung |
Beton nach DIN geregelt | Mischgut für Deckschicht muss DIBt zugelassen sein |
gleichmäßige Verdichtung – ohne zusätzlichen Aufwand | in den Siloecken schlecht verdichtbar |
kann in Silos bis 1000 m³ in Eigenleistung eingebracht werden | zum Einbau werden Spezialmaschinen benötigt |
Fahrsilo mit Asphaltboden
Fahrsilo mit Betonboden
Schritt 5: Armieren und Betonieren
Je nach Wandform und Wandhöhe erhalten Sie von der Fa. Uhrle Bedarfslisten für den Baustahl und Bewehrungspläne zur Einbringung der Armierung. Vor dem Betonieren empfiehlt es sich eine PE-Folie oder ein Vlies auf der Frostschutzschicht auszulegen. Dies verhindert, dass Beton in den Kies läuft.
Die Bodenplatte muss nach DIN 11622-5 hergestellt werden und unterliegt der Überwachungsklasse 2.
Die Bodenplatte ist mit stetigem Gefalle auszubilden, welches die Ableitung der Silagesickersäfte sicherstellt. Dazu sollte das Gefalle der Bodenplatte in Richtung Ablauf mit einem Gefälle von mindestens 2 % und einer Ebenheitsabweichung nach DIN 18202:2013, Tabelle 3, Zeile 2b ausgeführt werden. Wenn von diesem Gefalle abgewichen wird, sind die Ebenheitsabweichungen proportional zum gewählten Gefälle umzurechnen.
(Auszug aus der DIN 11622-5)
Armieren und Betonieren
Armieren der Bodenplatte
Armierung
Betonieren
Schritt 6: Abdichten / Verfugen
Nach DIN 11622-5 müssen alle Fugen in geeigneter und dauerhafter Weise flüssigkeitsundurchlässig abgedichtet werden. Dafür dürfen nur vom DIBt zugelassene Materialen verwendet werden. Das Fugenbild der Bodenplatte ist abhängig von der verbauten Bewehrungsstärke.
Fachgerechte Verfugung
Bodenfugen
Wandfugen
Schritt 7: Beschichtung
Silagesickersäfte üben auf Beton einen kombinierten chemischen und verschärften Frostangriff aus. Bei mit Wasser verdünnten Silagesickersäften, z. B. durch in den Futterstock eindringendes Regenwasser, ist eine deutliche Verschärfung des chemischen Angriffs zu erwarten. Ein zusätzlicher Schutz des Betons vor chemischem Angriff ist erforderlich. Für die Schutzbeschichtung dürfen nur vom DIBt zugelassene Produkte verwendet werden.
Beschichtung mit zugelassenem Material
Schritt 8: Befüllen Sie Ihr neues Uhrle-Silo mit Ihrer hart erarbeiteten Ernte
Fertige Nutzung des Fahrsilos
KFT / Mineralbeton einbringen
Planum herstellen
Verdichten der Planie
Richtungsschnur spannen und nivellieren
Montage der Betonfertigteile
Befestigen mit Stahlsprießen
Armieren und Betonieren
Armieren der Bodenplatte
Armierung
Betonieren
Verfugung der Wände
Bodenfugen herstellen
Wandfugen schließen
Beschichtung mit zugelassenem Material
Fertige Nutzung des Fahrsilos